Château Latour-Martillac liegt innerhalb der Appellation Pessac-Léognan auf dem Grund und Boden einer ehemaligen Burg aus dem 12. Jahrhundert. Den einzig verbliebenen Rest dieser Anlage stellt heute der namensgebende Turm dar.
Weinbaulich genutzt wurde das Anwesen jedoch erst ab dem 19. Jahrhundert, der letztendliche Aufstieg begann im Jahre 1884, als der deutschstämmige Weinhändler Edward Kressmann erstmals weiße Reben pflanzte, die sich auf den Graves-Böden der Gegend besonders wohl fühlen.
Bereits 1892 wurde ein tockener Weißwein abgefüllt, was damals in der Region durchaus nicht allerorten üblich war.
Noch heute befindet sich das Weingut im Besitz der Familie Kressmann, inzwischen umfasst es 42 Hektar Rebfläche, die jedoch mittlerweile zum weit überwiegenden Teil mit roten Rebsorten bestockt sind. Lediglich 9 Hektar entfallen auf die weißen Sorten Sémillon, Sauvignon und Muscadelle, wovon ersterer knapp dominiert.
Nichtsdestotrotz erachten wir von Finkenweine den weißen Erstwein von Latour-Martillac als das wohl spannendste und hochklassigste Erzeugnis des Hauses, welches übrigens 1953 im Rahmen der Klassifikation der Weine des Graves als Grand Cru Classé eingestuft wurde.
