Für mich ist die Weinnation Nummer 1 eindeutig Italien. Auch wenn die französischen Besucher dieser Seite mich für unqualifiziert halten mögen oder mich ob dieser These ignorieren... wir müssen eingestehen, dass es in keinem Land dieser Welt so viele autochthone Rebsorten gibt, so viel Vielfalt und eine in allen Preislagen so ausgezeichnete Küche. Wir veranstalten oft spannende Blindproben Piemont gegen Burgund, Toskana gegen Bordeaux oder Süditalien gegen Südfrankreich. Für mich sind die großen Piemonteser aus den drei "B" (Barolo, Barbaresco, Boca) die vielleicht größten Weine dieser Welt, weil sie einfach alles besitzen, was große Weine ausmacht. Natürlich ist zu viel Verallgemeinerung nicht gut, aber ich denke, jeder, der schonmal einen reifen Monprivato, Conterno oder Sandrone getrunken hat, weiß, wovon ich spreche. Die Toskana bringt insbesondere in der Küstenregion immer mehr große Weine hervor. Ob ein 20 Jahre gereifter Sassicaia oder ein junger Duemani den Abend zum unvergesslichen Ereignis promoviert...es gibt viel Sonne in Italien! Lange Zeit habe ich dabei die Weißweine Italiens eher links liegen gelassen. Nette, oft leichte Weine, die eine Pizza gut begleiten, aber wenn sie ambitioniert sind, oft mit ihrem Holz erschlagen. Wie auch in Deutschland hat sich aber auch in Italien eine ausgezeichnete Weißweinlandschaft entwickelt. Im Friaul werden die vielleicht größten Weißweine Italiens erzeugt (Borgo del Tiglio), aber auch im Südtirol und in den Marken (Bucci) entstehen große Weißweine. Für phantastische Trinkweine im Alltag sorgen insbesondere die Mitte und der Süden Italiens und frohlocken mit einer endlosen Anzahl an zu entdeckenden Weinen. Dolce Vita!