Die Côte Chalonnaise im südlichen Burgund gilt seit jeher als Quelle vergleichsweise preiswerter Weine aus den Sorten Pinot Noir und Chardonnay.
Bis mindestens zum Ende des Zweiten Weltkriegs jedoch waren die Erzeugnisse der Region in ihrer überwiegenden Mehrzahl zwar im besten Fall sauber vinifizierte, süffige Vertreter einer zutiefst ländlichen Gegend, ein besonderes Qualitätsbewusstsein war jedoch nur ganz vereinzelt zu beobachten.
Der erste Schritt in Richtung Schaffung einer eigenständigen Identität bei gesteigerter Güte erfolgte durch die Schaffung der örtlichen Appellationen in der unmittelbaren Folgezeit.
So entstand beispielsweise bereits im Jahr 1946 die AOC Givry. Von Anfang an war sie sehr eng mit dem Namen Joblot verknüpft. So war es nicht zuletzt und vielen voran der damalige Eigentümer Charles Joblot, der sich für klare Statuten einsetzte, um das zweifellos vorhandene Potential der Gemeinde endlich auszuschöpfen.
Sein Sohn Marc begann ab den 1960er Jahren mit der Flaschenabfüllung und entwickelte die damals noch recht kleine Domaine schnell zu einem Vorreiter- und Leuchtturm-Betrieb des Ortes.
Seinen heute unumstrittenen Status als führendes Weingut von Givry verdankt das Haus Joblot den Brüdern Jean-Marc und Vincent, die ab den 70ern ebenso kompromisslos wie stetig die Weinqualität verbesserten und einen eigenen, im Kontext der Côte Chalonnaise überaus eleganten und reintönigen Hausstil entwickelten.
Heute verfügt die Domaine Joblot über insgesamt rund 14 Hektar Weinberge in einigen der besten Premier Cru – Lagen von Givry und bereitet aus teils sehr alten Reben zwar noch immer fleischige, im allerbesten Sinne süffige Pinots, die jedoch ganz beachtlich an Eleganz gewonnen haben.
Daneben gibt es einige wenige feine Chardonnays, die hinsichtlich ihrer Güte unzweifelhaft die weiße Spitze der Gemeinde darstellen.
Mit der Übernahme des Betriebs durch die nächste Generation in Gestalt von Juliette, der Tochter von Jean-Marc, im Jahr 2012 gewann diese kontinuierlich gedeihliche Entwicklung nochmals an Schwung.
Wenn man dieser Tage einen Pinot Noir oder einen der seltenen Weißweine von Joblot im Glas hat, dann spielen diese längst nicht mehr nur in der ersten Liga von Givry oder der Côte Chalonnaise, sondern bewegt sich auf Augenhöhe mit vielen Gewächsen aus historisch höher bewerteten Ecken Burgunds.