Als in den 1980er und 90er Jahren die Weine der Wachau erste internationale Erfolge feierten, waren es zunächst die Gewächse der spektakulären terrassierten Steillagen unmittelbar am Donauufer, die Aufsehen erregten.
Nur dort erreichten Grüner Veltliner und Riesling die volle Traubenreife, die zur Bereitung üppiger trockener Weißweine erforderlich war.
Und Üppigkeit stand damals hoch im Kurs, man wollte mit Burgund konkurrieren, ja sogar mit Kalifornien. Bigger was better, großer Wein brauchte Muskeln!
Der Plan der Pioniere ging vollends auf, die kraftstrotzenden Smaragde aus der unfassbar pittoresken Weltkulturerbe-Landschaft reüssierten auf den besten Weinkarten der Welt und werden bis heute von der Kritik mit atemberaubenden Bewertungen bedacht. Zudem war kein privater Weinkeller von Rang ohne sie vollständig.
Doch die Dinge ändern sich, neben dem Klima auch immer wieder der Geschmack der ambitionierten Weinliebhaber:
Vielen vinophilen Zeitgenossen erscheinen heute diese klassischen Wachauer der obersten Ausbaustufe oftmals zu füllig, zu monolithisch, ja schlichtweg zu fett. Dies gilt insbesondere für die Sommelier-Szene sowie die stilprägenden Märkte Nordeuropas und in Übersee. Auf dem Heimatmarkt und in Deutschland ist diese Entwicklung zwar unaufhaltsam im Gange, jedoch noch nicht abgeschlossen.
Nur so können wir uns erklären, dass ein derart qualitätsversessener Arbeiter wie Martin Muthenthaler, der nun schon seit über anderthalb Jahrzehnten Weltklasseweine auf die Flasche bringt, noch immer irgendwie unter dem Radar der ganz großen medialen Öffentlichkeit fliegt.
Dabei sind seine Veltliner und Rieslinge aus dem hoch gelegenen und vergleichsweise kühlen Spitzer Graben - neben denen einiger weniger anderer Produzenten - nicht nur schlichtweg wunderbar, sie wurden in den letzten Jahren sogar Vorbilder einer neuen, schlankeren und präziseren Wachau.
Wir schätzen uns daher überaus glücklich, ab sofort eine ganze Reihe an Weinen aus dem Hause Muthenthaler anbieten zu können.
In ihrer Brillanz, Klarheit, Präzision, Frische, Komplexität und vor allem in ihrer völlig unangestrengten Souveränität und Selbstverständlichkeit konkurrieren sie für uns mit weit bekannteren Vertretern der absoluten Champions League, wie nicht zuletzt den großen Weinen eines Klaus-Peter Keller.
Da Martin Muthenthalers Veltliner und Rieslinge inzwischen wie erwähnt in aller Herren Länder extrem gefragt sind, fielen die Mengen leider gering aus. Daher mussten wir seinen Spitzenriesling Monopol Stern streng limitieren. Den Top-Veltliner Ried Brandstatt gibt es nur im Muthenthaler Deluxe Paket.
